Die Waldspielgruppe – „WALDFUCHS“

Waldspielgruppe heißt:

Eine Gruppe Kinder, im Alter von drei bis fünf Jahren, trifft sich regelmäßig mit einer Leiterin um eine bestimmte Zeit gemeinsam im Wald zu verbringen. Eine Waldspielgruppe findet während allen vier Jahreszeiten, bei Sonne, Wind, Regen oder Schnee statt. Die Leiterin und die Kinder erleben den Wald!

Sinn einer Waldspielgruppe:

Eine Waldspielgruppenleiterin mit einer Begleitperson bieten einer Gruppe Kindern an, den Wald mit allen Sinnen zu erleben und zu erfahren. Die Grundbedingung bietet der Wald, d.h. der Wald ist die Hülle und wir müssen uns dem Wald anpassen. Es ist nötig, dass eine Waldspielgruppenleiterin einen Bezug zum Wald hat, damit sie den Kindern das freie Erleben ermöglichen kann!

Waldspielgruppe heißt nicht:

Eine Raumspielgruppe in den Wald zu verlegen, Aktivitäten vom Raum in den Wald zu bringen. Es braucht keine Spielsachen im Wald, weil es so Vieles im Wald hat, womit sich das Kind auseinandersetzten kann (Steine, Käfer, Regenwürmer, Pflanzen, Wasser, usw.)

Der Wald bietet eine Fülle, einen Reichtum an, den die Erwachsenen oft erneut bewusst erleben müssen. Das Spielgruppenkind hingegen befindet sich in einer Entwicklungsphase, wo die Spontaneität zum Erleben offen ist, insofern die Kinder nicht in eine feste Richtung geführt werden.

Im Wald werden alle Sinne angeregt und jedes Kind holt sich das, was es zu seiner weiteren Entwicklung als Unterstützung braucht. Alle vier Jahreszeiten mit allen Witterungen lassen besonders viele Situationen intensiv über die Sinne erleben.

Die Verhaltensweisen der Kinder im Wald

Der Wald bietet viel Raum und Anregung, die Neugier der Kinder wird dadurch geweckt. Das Spielgruppenkind erfährt sich über seine Sinne, es lebt ganz im Augenblick. Deshalb nimmt es auch ganz besonders die Natur wahr, mit all ihren Schätzen. Steine, Zapfen, Äste, Eicheln, Blätter, Erde und Schnee sind die Materialien die zum Bauen, „Schaffa“, „Hüsla“, Rutschen und zum Rollenspiel einladen. Waldtiere, Vögel und Insekten werden beobachtet. Das Kind hat so viel Zeit wie es braucht. Es ist vertieft im Lauschen der Waldgeräusche, im Spiel mit den anderen Kindern, beim Schaffen oder einfach beim Beobachten. Naturmaterialien sind die Spielsachen im Wald. Die mitgebrachte Jause wird gegessen und getrunken.

Die Kinder beschäftigen sich selber im Wald. Sie entdecken, beobachten, erfinden, reden, experimentieren, schauen zu, bauen und suchen. Die Waldspielgruppenleiterin und die Begleiterin beobachten, sind achtsam im Umgang, haben Zeit, hören zu, schützen bei Bedarf, erzählen Geschichten und sind da wenn sie gebraucht werden! Es gibt wenige aber bestimmte Regeln die eingehalten werden. Die Teilnahme ist für jedes Kind freiwillig.

Der Wald ist ein wunderbarer Ort die Natur mit Pflanzen und Tieren hautnah zu spüren. Das Kind im Wald lernt ihn zu schätzen.
Die Kinder werden im Wald nicht beschäftig!
Selber schaffen macht stark!
Waldspielgruppenkinder sind anschließend, müde zufrieden und ausgeglichen.

Ziel:

Durch die unmittelbare Bewegung im Wald, dem unebenen Boden, sich verändernde Verhältnisse werden Grobmotorik, das Gleichgewicht, die Aufmerksamkeit, die Achtsamkeit geübt und auf mögliche Gefahren aufmerksam gemacht. Das finden von Eicheln, Zapfen und Steine etc. und das damit verbundene Schaffen trainieren Feinmotorik und Selbsteinschätzung. Durch Hütten bauen, sich miteinander im Rollenspiele vertiefen und gemeinsam Jausen kann sich das soziale Verhalten in der Gruppe entwickeln. Das Spiel mit gleichaltrigen Kindern und das Vertiefte Tun fördert die Phantasie, Konzentration und Kreativität. Das gibt Selbständigkeit, Selbstvertrauen und Sicherheit. Durch das freie Spiel, wird der Umgang mit der Natur auf natürlichem Weg erfahren.

Ablauf:

Die Eltern bringen die Kinder zum vereinbarten Treffpunkt. Die Kinder tragen wetterfeste Kleidung. Alle haben ihren eigenen Rucksack mit ihrer Jause mit. Nach der Verabschiedung von den Eltern gehen die Kinder mit den Betreuerinnen zum Waldplatz. Nach ca. 2 ½ Stunden treffen sich die Eltern, Spielgruppenleiterinnen und die Kinder wieder beim Waldparkplatz. Die Waldspielgruppenzeit ist bei der Übernahme der Kinder von den Eltern beendet.

Sicherheit:

Bei der Anmeldung ihres Kindes bekommen Sie von uns Zeckenschutzinformationen. Bitte lesen Sie diese Aufmerksam durch und besprechen Sie offene Fragen mit ihrem Arzt. Durchsuchen Sie nach jedem Waldspielgruppentag ihr Kind gewissenhaft nach möglichen Zeckenbisse, besonders hinter Ohren, Hals, Haare, Achseln, im Schritt, in den Innenknien und Bauchnabel. Bei positiver Suche entfernen Sie diesen rasch gemäß der Anleitung in der Broschüre und beobachten Sie die Wunde.

Die Kinder werden darauf aufmerksam gemacht, dass absolut nichts aus dem Wald gegessen wird. Beeren, Pilze, Blätter, usw. sind das Essen der Tiere im Wald.

Wir Leiterinnen haben bei jedem Besuch des Waldes, ein Handy mit notwendigen Notfallnummern und Telefonnummern von zu Hause dabei. Ebenfalls haben wir eine Apotheke mit den wichtigsten Erste Hilfe Material bei uns.

Bei gefährlicher Witterung wird ein Alternativprogramm gewählt oder kurzfristig abgesagt.

Elternabende:

Die Durchführung von Elternabenden ist absolut von Notwendigkeit. Die Elternabende finden ohne ihre Kinder im Wald statt und geben Anlass, ausgewählte Themen vorzutragen und zu diskutieren, einander kennen zu lernen und eventuelle „Bauchwehgefühle“ aus dem Raum zu schaffen. Die gewählte Art der Durchführung der Waldspielgruppe wird vom pädagogischen Standpunkt aus erklärt. Aktuelle Themen, Gruppenphasen oder Situationen sollen angesprochen und besprochen werden. Trotzdem gilt für uns der Grundsatz, sofort Unsicherheiten mit uns zu besprechen. Die regelmäßige Teilnahme an den Elternabenden ist erwünscht. Termine werden frühzeitig bekannt gegeben.

Kleidung und Ausrüstung:

Dem Wetter und der Jahreszeit entsprechend.

Frühling, Sommer, Herbst:

Vor Zecken schützende Kleidung tragen, immer langes T-Shirt, lange Hose, Kopfbedeckung, Kniesocken (die Hose hineinstecken), gut geschlossene Schuhe, Jacke (je nach Temperatur), evtl. Gummistiefel

Bei Regen:

Regenjacke und Regenhose, Gummistiefel oder andere wasserdichte Schuhe

Winter:

Da die meisten Schianzüge selten nässetauglich sind, empfehlen wir eine Regenhose als äußerste wind.- und wasserdichte Schutzschicht darüber anzuziehen. Vorteilhaft ist eine Schiunterwäsche auf der Haut, dann je nach Kälteempfindlichkeit und individuellen Bedürfnissen des Kindes weitere Kleidung anziehen (Textilien aus Polyesterfleece oder Wolle sind Baumwolle vorzuziehen). Schaffell zum Sitzen

Weiters: Mütze, Schal, Fausthandschuhe (zweites Paar zum Wechseln im Rucksack), möglichst wasserdichte Winterschuhe,
Zur Ausrüstung gehört ein kleiner Rucksack (evt. kleine Sitzmatte) in dem jedes Kind die eigene Jause eine Trinkflasche und ein zweites paar Socken zum Wechsel (mit zwei kleinen Plastiksäckchen zum Hineinschlüpfen in die nassen Schuhe) mitnehmen kann.

„Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung“